Masterseminar FD: Alternative Bewertungsverfahren im Deutschunterricht
100065 SE 2024S
Vortragende:
Präsenz- und Onlinetermine werden einander abwechseln; folgende Termine werden in Präsenz stattfinden: 6.3., 10.4., 24.4., 8.5., 29.5. u. 12.6.2024!!!
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Wenn es um Demokratisierung in der Schule geht, dann ist die Beteiligung der Schüler/-innen an der Bewertung unverzichtbar. In der Regel sind Schüler/-innen, vor allem Schreibende, mit dem singulären "Urteil" einer Lehrperson konfrontiert, also mit einer Fremdbewertung, auf die sie keinen Einfluss nehmen können oder dürfen. Das Bewerten als Teil des Lernprozesses bzw. Gegenstand des Unterrichts einzuführen, ist aus vielerlei Gründen sinnvoll: Schüler/-innen lernen,
- die Schwierigkeit von Aufgaben einzuschätzen und sich mit der Aufgabe ernsthaft auseinanderzusetzen
- ihr eigenes Vorgehen zu reflektieren
- kooperatives Schreiben, z.B. im Rahmen von Textwanderungen
In der Unterrichtspraxis muss allerdings zwischen Situationen standardisierter Leistungsmessung in Form von Vergleichsarbeiten oder normierten Tests und Lernsituationen, in denen es um das Selbst- und Fremdbewerten einzelner Schüler/-innen untereinander geht, klar getrennt werden.
- Bewertung im kompetenzorientierten Unterricht (mithilfe dialogischer Verfahren)
- Bewertungsverfahren (Mehrfachbeurteilung nach globalem Eindruck durch Raterteams, Arbeit mit Textkollektionen, Einsatz von Kriterienkatalogen) und ihre Verlässlichkeit
- Gesetzliche Rahmenbedingungen der Leistungsbeurteilung (LBVO, Prüfungsordnungen, BIST, LRS-Erlass usw.)
- Aufgaben-, Lern- und Prüfungskultur: schriftliche und mündliche Aufgaben erstellen, Erwartungshorizonte formulieren, aufgabenspezifische Bewertungskriterien entwickeln etc.
- Prozess- und produktorientiertes Bewerten bzw. Beurteilen/förderndes Bewerten und prüfendes Beurteilen von Performanzen
- Kompetenzraster als pädagogisches Instrument im Kontext des Pädagogik-Pakets
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
- Mündliche und schriftliche Mitarbeit (Voraussetzung: regelmäßige Anwesenheit und aktive Mitarbeit in den Präsenz- und Onlinephasen, max. 2 Einheiten dürfen entschuldigt versäumt werden!)
- Pflichtlektüre
- Pflicht- und Wahlaufgaben, die zu bestimmten Terminen auf Moodle abgegeben werden müssen. Es empfiehlt sich, möglichst früh eine Gruppe, bestehend aus vier Personen, zu bilden, damit die Zusammenarbeit, etwa bei der Erstellung von Aufgaben oder bei der Bewertung bzw. Beurteilung von Performanzen in Raterteams, gut funktioniert!
- Seminar-Portfolio (bestehend aus Pflichtaufgaben, die z.T. in der Übung erledigt werden; das Portfolio dient als direkte Leistungsvorlage und ist spätestens bis 2.9.2024 abzugeben!)
- Portfoliogespräch (in der Gruppe) am Ende des Semesters optional
Literatur
Als Einstieg empfiehlt es sich, den Aufsatz "Leistungsbeurteilung. Grundbegriffe und Grundlagen" von Thorsten Bohl, in: Friedrich Jahresheft: Leistung: ermöglichen & beurteilen 40 (2022), S. 6-9 zu lesen. Eine Auswahlbibliographie zum Thema finden Sie in weiterer Folge auf Moodle!
Prüfungsstoff
1. Seminararbeit (letzter Abgabetermin: 2.9.2024)
2. E-Learning: Das Seminar wird durch die Lernplattform Moodle begleitet; es ist daher Pflicht, mit dieser Plattform zu arbeiten.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Im Wesentlichen geht es darum, Qualitäten in Leistungen von Schülerinnen und Schülern im Deutschunterricht, gleichgültig ob mündlich oder schriftlich, zu finden und vom defizitorientierten Beurteilen wegzukommen. Qualitative Verfahren und Methoden sollen dabei helfen, die Leistungen im Deutschunterricht zu würdigen und durch förderndes Bewerten und andere dialogische Bewertungsverfahren im kompetenzorientierten Deutschunterricht die Entwicklung von Kompetenzen, vor allem der Schreibkompetenz, zu unterstützen.
Was die Kompetenz Schreiben betrifft, sollten zwei Fragen geklärt werden:
- Was braucht es, um dem Text einer Schülerin bzw. eines Schülers gerecht zu werden?
- Wie werde ich dem Text einer Schülerin/eines Schülers gerecht?
Abkürzungen: ÄdL: Ältere deutsche Sprache und Literatur – DaF/Z: Deutsch als Fremd- und Zweitsprache – FD: Fachdidaktik Deutsch – NdL: Neuere deutsche Literatur – SpraWi: Sprachwissenschaft