Vorlesungs­verzeichnis

Einführung in die Literaturwissenschaft: Bürgerlicher Realismus

100053 EU 2024W

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Vortragende:

Nächster Termin

Montag, 07.10.2024 11:30-13:00 Seminarraum 1 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3

 

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die EU Einführung in die Literaturwissenschaft vermittelt exemplarisch und praxisorientiert literaturwissenschaftliche Textanalyse. Der textanalytische Schwerpunkt wird ergänzt durch die Vermittlung fachspezifischer Schlüsselqualifikationen des wissenschaftlichen Arbeitens (Recherche, Zitierregeln, Umgang mit Fachliteratur) und der Editionswissenschaft.

Erprobt wird das theoretisch-methodische Handwerkszeug anhand von ausgewählten Erzählungen, Dramen und Gedichten aus dem Bürgerlichen Realismus (1848–1890). Die seit den 1830er Jahren verstärkt einsetzende Industrialisierung, Urbanisierung, Verwissenschaftlichung und rapide wachsenden Bevölkerungszahlen haben quasi-natürliche Wahrnehmungsweisen in Frage gestellt. Es ist eine Zeit der Demokratisierung der Gesellschaft, die sich in Antiklerikalismus, Sozialismus und politischen Bewegungen manifestiert. Die Literatur des Realismus beobachtet die Welt möglichst objektiv mithilfe eines realistischen Stils, das heißt des wirklichkeitszeichnenden Stils – die Wirklichkeit ist keine bloße Mimesis, sondern wird gestaltet. Ihr hängt somit das Prädikat an, die Wirklichkeit zu verklären. Am Beispiel der in der LV vorgestellten Texte von Adalbert Stifter, Marie von Ebner-Eschenbach, Ada Christen, Gottfried Keller, Theodor Storm, Ferdinand Saar, Friedrich Hebbel und Theodor Fontane werden wir untersuchen, mit welchen darstellerischen Mitteln die Literatur des Bürgerlichen Realismus sich der Wirklichkeit annähert, was diese Wirklichkeit ist und wie sie diese poetisiert. Dabei erproben wir das literaturwissenschaftliche Werkzeug nicht nur anhand der für den Realismus dominanten Prosagattungen, sondern auch an Dramen und der Lyrik.

In der EU Einführung in die Literaturwissenschaft werden
-) methodische Grundlagen sowie das dazugehörige literaturwissenschaftliche Begriffsinventar erarbeitet und angewendet, um eine systematische Beschreibung und Analyse literarischer Texte zu ermöglichen,
-) literarische Texte intensiv gelesen und nach literaturwissenschaftlichen Kategorien beschrieben und analysiert,
-) Sensibilität und Problembewusstsein im Umgang mit literarischen Texten gefördert, um einen selbständigen, reflektierten und kritischen Umgang mit literarischen Texten zu ermöglichen,
-) Grundkenntnisse in der Editionswissenschaft vermittelt,
-) Kenntnisse des wissenschaftlichen Arbeitens und Schreibens in der Literaturwissenschaft vermittelt und an konkreten Aufgabenstellungen praktisch erprobt,
-) Bewusstsein und Verantwortung für eine Ethik des wissenschaftlichen Handelns (Stichwort: Plagiat!) geschaffen.

 

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

1. Regelmäßige Anwesenheit + aktive Mitarbeit
2. Termingerechte Lektüre der Pflichtliteratur
3. Schriftliche Hausübungen
4. Schriftlicher Zwischentest
5. Schriftlicher Abschlusstest

Schriftliche Beiträge aller Lehrveranstaltungstypen der SPL 10 können einer automatischen Plagiatsprüfung unterzogen werden; dazu zählen insbesondere Arbeiten der Pro-, Bachelor- und Masterseminarstufe, aber auch Lehrveranstaltungsprüfungen (z.B. Vorlesungsprüfung) und Teilprüfungen (z.B. Zwischentest, 'Hausübungen').

Die Nutzung von KI ist nicht erlaubt.

 

Literatur

Auswahl methodische Literatur (in UB online verfügbar bzw. zur Anschaffung empfohlen):

- Felsner, Kristin, Holger Helbig und Therese Manz: Arbeitsbuch Lyrik. 2., aktual. Aufl., Berlin: Akademie Verlag 2012.
- Martínez, Matías und Michael Scheffel: Einführung in die Erzähltheorie. 11., überarb. und aktual. Aufl., München: Beck 2019. [oder neuere Auflage]
- Schößler, Franziska: Einführung in die Dramenanalyse. 2., aktual. und überarb. Aufl., Stuttgart: Metzler 2017.

Die benötigte Literatur wird auf Moodle bereitgestellt.

 

Prüfungsstoff

Alle Inhalte der Lehrveranstaltung und besprochene Literatur

 

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen aus dem Angebot der SPL10 sind grundsätzlich anwesenheitspflichtig. Maximal zweimaliges Fehlen ist erlaubt. Eine konsequenzlose Abmeldung ist bei wöchentlichen Lehrveranstaltungen bis vor der dritten LV-Einheit möglich, bei 14-tägigen Lehrveranstaltungen und Blöcken bis vor dem zweiten Termin.

- aktive Mitarbeit (max. zwei Fehleinheiten)
- termingerechte Erledigung aller Hausübungen
- Teilleistung I: Zwischentest als Take Home Exam (50% der Gesamtnote; muss positiv beurteilt werden, d.h. 26 von 50 erreichbaren Punkten)
- Teilleistung II: Abschlusstest (50% der Gesamtnote; muss positiv beurteilt werden, d.h. 26 von 50 erreichbaren Punkten)

Insgesamt können 100 Punkte erreicht werden. Ab 52 Punkten ist die Gesamtnote positiv.

Beurteilung ausführlich:
100 - 88 Punkte: sehr gut
87 - 76 Punkte: gut
75 - 64 Punkte: befriedigend
63 - 52 Punkte: genügend