FD: Unterrichtsdiagnostik und Festellen von Komeptenzen mit Fokus auf den Bereich Lesen
100042 PS 2022W
Vortragende:
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Lesen nimmt einen zentralen Stellenwert im Deutschunterricht ein und ist gleichsam ein wichtiger Faktor für den Schulerfolg und für die Teilnahme am politischen und kulturellen Leben. Die Bildungsstandardüberprüfungen haben gezeigt, dass knapp ein Fünftel der österreichischen Schüler/innen die Bildungsstandards in Lesen am Ende der 8. Schulstufe nicht erreichen (Breit, Bruneforth, & Schreiner, 2016, 2017). Internationale Studien wie PISA und PIRLS bestätigen dies weitgehend. Sie führten wiederum zu einer folgenreichen „empirischen Wende“ (u.a.) in der Deutschdidaktik. Für die systematische Förderung von Lesekompetenz und anderen Kompetenzen im Deutschunterricht ist es von zentraler Bedeutung, dass Lehrer/innen die Stärken und Schwächen ihrer Schüler/innen analysieren und einordnen können und somit die Unterrichtsaktivitäten an die Kompetenzen der einzelnen Schüler/innen anpassen (Rosebrock & Nix, 2020, S. 9).
Die Teilnehmer/innen des Proseminars erhalten dazu zuerst eine Einführung zur Modellierung des Faches Deutsch, zu den Grundlagen des Lesens (Dehaene, 2012) und zu Diagnostik (Wisniewski, 2016). Im Anschluss werden verschiedene etablierte Modelle für Lesekompetenz behandelt (Rosebrock & Nix 2015, Garbe, Holle, & Jesch, 2009; Venn-Brinkmann, 2012). Verschiedene Instrumente zur Kompetenzmessung für Lesen, Schreiben/Rechtschreiben werden dabei analysiert und kritisch diskutiert (iKMPLUS, Elfe II, SLS, Stolle, WLLP, VERA etc.).
Ausgehend von den Modellen für Lesekompetenz werden verschiedene Ansätze zur Förderung vorgestellt und diskutiert. Die Teilnehmer/innen lernen den Umgang mit empirischen Daten und erhalten praxistaugliche Hinweise zur Förderung von Lesekompetenz. Dabei werden beispielsweise Lautlesetrainings zur Förderung basaler Lesefertigkeiten, Vielleseverfahren, Lesestrategietrainings und Leseanimation behandelt.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen aus dem Angebot der SPL10 sind grundsätzlich anwesenheitspflichtig.
Art der Leistungskontrolle:• aktive Mitarbeit in den Sitzungen
• mündliche und schriftliche Teilleistungen
• schriftliche Abschlussarbeit (Thema und Fragestellung sind mit der Lehrveranstaltungsleiterin abzustimmen)Schriftliche Beiträge aller Lehrveranstaltungstypen der SPL 10 können einer automatischen Plagiatsprüfung unterzogen werden; dazu zählen insbesondere Arbeiten der Pro-, Bachelor- und Masterseminarstufe, aber auch Lehrveranstaltungsprüfungen (z.B. Vorlesungsprüfung) und Teilprüfungen (z.B. Zwischentest, 'Hausübungen').
Literatur
Bremerich-Vos, A. (2019). Zum Professionswissen von (zukünftigen) Deutschlehrkräften. Empirische Befunde und offene Fragen. Didaktik Deutsch: Halbjahresschrift für die Didaktik der deutschen Sprache und Literatur, 46, 47–63.
Dehaene, S. (2012). Lesen. Die größte Erfindung der Menschheit und was dabei in unseren Köpfen passiert. München: btb.
Imhof, M., Langfeldt, H.-P., Preiser, S., Souvignier, E. & Borsch, F. (2016). Psychologie für Lehramtsstudierende (4 Aufl.). Wiesbaden: Springer.
Lenhard, W. (2013). Leseverständnis und Lesekompetenz. Grundlagen – Diagnostik – Förderung. Stuttgart: Kohlhammer.
Richter, T. & Christmann, U. (2009). Lesekompetenz: Prozessebenen und interindividuelle Unterschiede. In N. Groeben & B. Hurrelmann (Hrsg.), Lesekompetenz: Bedingungen, Dimensionen, Funktionen (Bd. 3, S. 25–58). Weinheim: Juventa.
Rosebrock, C. & Nix, D. (2020). Grundlagen der Lesedidaktik und der systematischen schulischen Leseförderung (9. aktualisierte Aufl.). Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren.
Prüfungsstoff
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
• regelmäßige Anwesenheit lt. Studienordnung (maximal drei Einheiten dürfen entschuldigt versäumt werden)
• fristgerechte Lektüre der Pflichtliteratur
• Präsentation lt. Vereinbarung in der Lehrveranstaltung
• mündliche und schriftliche Teilleistungen (in Form von Mitarbeit, Kurzpräsentationen, Exposé inkl. Literaturliste etc.)
• positiv beurteilte schriftliche Proseminararbeit gemäß den Vorgaben der Lehrveranstaltungsleitung (= Schwerpunkt der Beurteilung; Richtwert Umfang 4000 Wörter Haupttext), Abgabe bis spätestens 01.12.2022
Abkürzungen: ÄdL: Ältere deutsche Sprache und Literatur – DaF/Z: Deutsch als Fremd- und Zweitsprache – FD: Fachdidaktik Deutsch – NdL: Neuere deutsche Literatur – SpraWi: Sprachwissenschaft