Vorlesungs­verzeichnis

Sprachwissenschaft: Die Entwicklung der deutschen Schriftsprache 1550-1750

100023 VO 2014W

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Vortragende:

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Geschichte der deutschen Sprache von der Mitte des 16. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts ist historisch-kulturell geprägt bis gegen 1650 von Reformation und Gegenreformation, nach dem 30jährigen Krieg vom Barock und seit dem ausgehenden 17. Jahrhundert von der zunehmenden Aufklärung. Die religiösen Konflikte schaffen eine Konfessionalisierung und Teilung der Schriftsprache in eine nördlich-protestantische, allgemein werdende Varietät und eine südlich-katholische als Oberdeutsche Schriftsprache, die 1750/60 ihr Ende findet. Die nördliche Varietät wird durch Einzelpersönlichkeiten, Sprachgesellschaften und Poetologen zu geschmeidiger Ausdrucksfähigkeit für alle Belange elaboriert und erfährt in der Barockdichtung einen literarischen Höhepunkt. Da sich die adelige Kultur am französischen Königshof orientiert, kommt es auch zu französischem Lehnwortschatz und zu einer Theorie über Herkunft und Stellung der deutschen Sprache, was zur puristischen Gegenbewegung führt. Das Streben nach Durchsetzung einer einheitlichen deutschen Schriftsprache führt gleichzeitig zur Abwertung von Dialekt.
Die Behandlung der verschiedenen Entwicklungen anhand charakteristischer Beispiele ist Gegenstand der Vorlesung. Materialien und Sekundärliteratur werden in der Vorlesung sukzessive zur Verfügung gestellt.

 

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Schriftliche Kolloquien finden am Schluss der Vorlesung Ende Jänner 2015 und zu Beginn des SS im März 2015 statt.