NdL: Dichtung und Wahrheit - autobiographische Texte seit der Aufklärung
100019 VO 2023W
Vortragende:
In der ersten Vorlesung am 03.10. erfahren Sie, worum es geht und wie hier etwas vermittelt wird. Das hilft Ihnen zu entscheiden, ob Sie die Vorlesung tatsächlich besuchen wollen und ob Sie eine Prüfung ablegen. Alle Angemeldeten sind herzlich eingeladen, den ersten Termin aus diesen Gründen wahrzunehmen.
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Im Fokus stehen das Ich der Literatur und das Schreiben über sich selbst, die realistische Selbstbiographie und die autobiographische Fiktion. Die Vorlesung vermittelt ein Verständnis dieser zentralen literarischen Kategorien mit dem Ziel, bis zur Selbstbetroffenheit der Lesenden zu gelangen. Am Beginn stehen zwei einführende Vorträge – "Das Schreiben über sich als Weg zur Wahrheit" und "Das erfundene Ich" – über Musterbeispiele aus der europäischen Literatur des 20. Jahrhunderts, von Autorinnen und Autoren, auf die auch im weiteren Verlauf der Vorlesung stetig Bezug genommen wird, u.a.: Miguel de Unamuro, Marcel Proust, Fernando Pessoa, Italo Svevo, D.H. Lawrence, Anaïs Nin, Simone de Beauvoir, Roland Barthes, Georges Bataille, Imre Kertész, Salman Rushdie, Karl Ove Knausgård, Annie Ernaux. Auf der Verknüpfung mit der internationalen Literatur und dem Gender-Aspekt (den Spezifika weiblichen Schreibens) liegt ein besonderer Schwerpunkt der Vorlesung.
Daran anschließend werden in historisch-chronologischer Abfolge 24 Fallstudien zu repräsentativen 8 Autorinnen und 16 Autoren der deutschsprachigen Literatur der letzten 250 Jahre geboten: Jung-Stilling, Johann Wolfgang Goethe, Friedrich Hölderlin, Jean Paul, Rahel Varnhagen von Ense, Annette von Droste-Hülshoff, Heinrich Heine, Franz Grillparzer, Theodor Fontane, Karl May, Franz Kafka, Lou Andreas Salomé, Ernst Toller, Stefan Zweig, Arthur Schnitzler, Elias Canetti, Ingeborg Bachmann, Max Frisch, Unica Zürn, Friedrich Dürrenmatt, Barbara Frischmuth, Thomas Bernhard, Ruth Klüger, Angelika Klüssendorf.Integriert in die Vorlesung werden im Gespräch mit dem Auditorium Möglichkeiten des Verstehens und Kommentierens erörtert. Diskussionsforen auf der E-Learning-Plattform vertiefen diese interaktiven Ansätze, welche der Prüfungsvorbereitung dienen.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Die schriftliche Klausurprüfung im Hörsaal findet als Online-Test statt. Mitzubringen ist ein Schreibgerät mit Zugang zur Lernplattform Moodle. Ausdrücklich erlaubt ist die Verwendung von künstlicher Intelligenz und anderen Internetquellen sowie persönlicher Mitschriften und Ausarbeitungen.
Prüfungsstoff
Die einfachste und sicherste Methode zur Vorbereitung auf die Prüfung ist der Besuch der Vorlesung. Textvergleiche und Querverbindungen ergeben sich spontan durch Fragen während der Vorlesung bzw. können durch eigenes Nachdenken selbst hergestellt werden. Zusätzlich zum Besuch der Vorlesung stehen die Präsentationsfolien des Vortragenden und ab Beginn der Weihnachtsferien sein Vortragsmanuskript auf der E-Learning-Plattform zur Verfügung.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Es sind 7 zugeloste Texte aus einem Katalog von 49 Textpassagen in einem freien Textfeld mit maximal 250 Wörtern zu kommentieren. Die 49 Textpassagen sind in der Vorlesung behandelt worden, sie werden zusätzlich ab Beginn der Weihnachtsferien auf der Lernplattform bekannt gegeben. Jeder Kommentar wird nach seiner inhaltlichen Qualität (Bezug zu Vorlesungsunterlagen + eigenes Nachdenken) mit maximal 7 Punkten bewertet. Insgesamt können 49 Punkte erreicht werden. Notenschlüssel: 49-44 Punkte = 1, 43-38 Punkte = 2, 37-31Punkte = 3, 30-25 Punkte = 4, weniger als 25 Punkte = 5.
Abkürzungen: ÄdL: Ältere deutsche Sprache und Literatur – DaF/Z: Deutsch als Fremd- und Zweitsprache – FD: Fachdidaktik Deutsch – NdL: Neuere deutsche Literatur – SpraWi: Sprachwissenschaft