Vorlesungs­verzeichnis

NdL: Gegenwartsliteratur: Science Fiction

100017 VO 2021W

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Moodle

Vortragende:

Ab 23. 11. wird die Vorlesung bis auf Widerruf auf digitalen Modus umgestellt.

 

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Science Fiction gilt vielen als der Prototyp einer Genre-Literatur, die durch ein abgrenzbares Repertoire von Themen, Motiven, erzählerischen Strategien und Modellen gekennzeichnet ist und sich fortlaufend aus diesem Fundus generiert. Das Genre stellt in dieser Sicht gewissermaßen einen Musterkatalog bereit und prägt die mit ihm verbundenen Vorstellungen und Erwartungen.
Die Betrachtung gegenwärtiger Science Fiction soll demgegenüber weniger den reproduktiven als den produktiven Umgang mit diesen Erwartungen zeigen. SF als Gattung wird dabei weder als Ensemble vorgegebener Muster und Schablonen noch als ideengeschichtliche poetische Kategorie aufgefasst, sondern in einen pragmatischen und praxeologischen Zusammenhang gestellt. Die Frage ist also: Welche Handlungsstrategien verfolgen Autor*innen mit der Wahl einer Gattung, und wie verhalten sie sich zu vorgegebenen literarischen Formen und Traditionen? Dabei werden besonders solche SF-Romane der Gegenwart in den Fokus gerückt, in denen das Thema der Künstlichen Intelligenz im Kontext der aktuellen Debatten über den Trans- und Posthumanismus verhandelt wird.
Die Vorlesung wird den Studierenden auch die Möglichkeit bieten, eigene Lektüreerfahrungen sowie kritische Zugänge zu den behandelten Texten und Themen zu artikulieren.

 

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Schriftliche Prüfung über den Vorlesungsstoff vor Ort. Keine Hilfsmittel sind erlaubt.

 

Literatur

Angenot 1979: Marc Angenot: The Absent Paradigm: An Introduction to the Semiotics of Science Fiction. In: Science Fiction Studies 6.1 (1979), S. 9–19. https://www.depauw.edu/sfs/backissues/17/angenot17.htm, Zugriff 21. 8. 2021.
Bostrom 2005: Nick Bostrom: A History of Transhumanist Thought. In: Journal of Evolution and Technology 14.1 (2005), S. 1–25.
Braidotti 2013: Rosi Braidotti: The Posthuman. Cambridge: Polity 2013.
Dath 2019: Dietmar Dath: Niegeschichte: Science Fiction als Kunst- und Denkmaschine. Berlin: Matthes & Seitz 2019.
Disch 1998: Thomas M. Disch: The Dreams Our Stuff Is Made Of: How Science Fiction Conquered the World. New York u. a.: The Free Press 1998.
Esselborn 2019: Hans Esselborn: Die Erfindung der Zukunft in der Literatur: Vom technisch-utopischen Zukunftsroman zur deutschen Science Fiction. Würzburg: Königshausen & Neumann 2019.
Friedrich 1995: Hans-Edwin Friedrich: Science Fiction in der deutschsprachigen Literatur. Ein Referat zur Forschung bis 1993. Tübingen: Niemeyer 1995.
Haraway 1991: Donna Haraway: “A Cyborg Manifesto: Science, Technology, and Socialist-Feminism in the Late Twentieth Century.” In: Simians, Cyborgs and Women: The Reinvention of Nature, New York: Routledge 1991, S. 149–81.
Hayles 1999: N. Katherine Hayles: How We Became Posthuman: Virtual Bodies in Cybernetics, Literature, and Informatics. Chicago: U of Chicago P. 1999.
Herbrechter 2013: Stefan Herbrechter: Posthumanism: A Critical Analysis. New York: Bloomsbury 2013.
Innerhofer 1996/2017: Roland Innerhofer: Deutsche Science Fiction 1870-1914. Rekonstruktion und Analyse der Anfänge einer Gattung. Wien, Köln, Weimar: Böhlau 1996. Reprint: Berlin: de Gruyter 2017.
Roberts 2006: Adam Charles Roberts: The History of Science Fiction. Basingstoke and New York: Palgrave MacMillan 2006.
Rottensteiner 2003: Franz Rottensteiner: Eine kurze Geschichte der Science Fiction. In: ders.: Erkundungen im Nirgendwo. Kritische Streifzüge durch das phantastische Genre. Hg. v. Jacek Rzeszotnik. Passau: EDFC 2003, S. 46-54.
Schmeink 2016: Lars Schmeink: Biopunk Dystopias: Genetic Engineering, Society, and Science Fiction. Liverpool: Liverpool UP 2016.
Shikina 2010: Akiyoshi Shikina: Ist „deutsche“ Science Fiction ein geeigneter Begriff? Zum Verständnis der kulturellen Besonderheit. In: Hiyoshi-Studien zur Germanistik, H. 46, März 2010, S. 23-44.
Wolfe 2010: Cary Wolfe: What is Posthumanism? Minneapolis: U of Minnesota P 2010.

 

Prüfungsstoff

Der Stoff der gesamten Vorlesung

 

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Von 7 Fragen müssen mindestens 4 richtig beantwortet werden bzw. muss bei teilweiser richtiger Beanwortung ein äquivalenter Wert erreicht werden.