Vorlesung Ältere deutsche Literatur
Weltflucht und Weltverachtung
100010 VO 2025S
Vortragende:
Nächster Termin
Donnerstag, 06.03.2025 09:45-11:15 Hörsaal 7 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 7
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Das Bedürfnis, sich der Welt oder auch nur den besorgniserregenden Nachrichten von der Welt zu entziehen, ist uns aus aktuellen gesellschaftskritischen Debatten vertraut, wenn es nicht sogar aktueller denn je erscheint. Weltflucht, die sich zur Weltverachtung steigern kann, begegnet als Thema – freilich unter anderen Prämissen – auch in der mittelalterlichen Literatur, wenn es etwa um Eremiten und Inklusinnen, um den Eintritt ins Kloster oder ganz allgemein um die Hinfälligkeit alles Irdischen geht, die in der eindrücklichen Personifikation der Frau Welt Gestalt gewinnen kann.
Die Vorlesung stellt in einem breiten literaturgeschichtlichen Überblick und am Beispiel von u.a. Legenden, den Dichtungen Wolframs von Eschenbach, Walthers von der Vogelweide, Konrads von Würzburg oder Hans Sachs’ die poetische Auseinandersetzung mit diesem Thema vor. Es lohnt nicht zuletzt deswegen der Beschäftigung, weil Weltabsage hier in der Literatur begegnet, der als überzeitlicher und überpersonaler Form der Kommunikation immer auch Weltzugewandtheit eingeschrieben ist.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Die ausschließlich schriftliche Vorlesungsprüfung besteht aus Multiple-Choice-Fragen und einer Interpretationsaufgabe
Zusätzlich zum ersten Prüfungstermin Ende des Sommersemesters werden drei Nachholtermine bis zum Ende des Wintersemesters angeboten.
Prüfungsstoff
Die Klausur betrifft die Inhalte der Vorlesung und der besprochenen (kurzen) Primärtexte, die auf Moodle bereitgestellt werden.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Die Klausur muss mit einer mindestens ausreichenden Leistung bestanden werden.
Abkürzungen: ÄdL: Ältere deutsche Sprache und Literatur – DaF/Z: Deutsch als Fremd- und Zweitsprache – FD: Fachdidaktik Deutsch – NdL: Neuere deutsche Literatur – SpraWi: Sprachwissenschaft