ÄdL: Erzählen im 13. Jahrhundert
100008 VO 2023W
Vortragende:
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Die Literatur des 13. Jahrhunderts stand über ein Jahrhundert im Ruf, eine nachklassische Literatur des Verfalls zu sein. Dies hat sich zwar in den letzten Dekaden grundlegend geändert, aber was genau zeichnet das Erzählen in diesem Zeitraum eigentlich aus? In der Vorlesung soll zum einen ein Überblick über die vielfältige Literatur, die in dieser Zeit im deutschsprachigen Raum entsteht, gegeben werden, zum andern sollen ältere und neuere Modelle, wie die Forschung die Literatur dieses Jahrhunderts beschreibt, vorgestellt und überprüft werden. Dabei wird sowohl Fragen der Gattung (und der Frage, ob das Konzept von Gattungen überhaupt sinnvoll angewendet werden kann) als auch solchen nach der Entwicklung oder Veränderung von Autorkonzepten nachgegangen werden. An exemplarisch ausgewählten Texten werden Interpretationsangebote vorgestellt und dabei auch unterschiedliche Methoden der mediävistischen Literaturwissenschaft (z.B. Intertextualität, material philology, gender studies, historische Narratologie) diskutiert.
Die Vorlesung soll auch genügend Raum zur Diskussion und zu Nachfragen geben – dies gelingt am besten, wenn einige der Primärtexte vorlesungsbegleitend gelesen werden.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Klausur (mit erstens: konkreten, kurz, ggf. stichwortartig zu beantwortenden Fragen und zweitens: einem Essay, bei dem auch die sprachliche Richtigkeit im Neuhochdeutschen in die Bewertung einfließt).
Literatur
Als eine mögliche Einführung in das Thema der Vorlesung empfehle ich einen Blick in eine der Literaturgeschichten zu dieser Epoche, z.B. (aber nicht nur): Joachim Heinzle (Hg.): Geschichte der deutschen Literatur von den Anfängen bis zum Beginn der Neuzeit, Bd. 2,2: Joachim Heinzle: Wandlungen und Neuansätze im 13. Jahrhundert, Reprint Berlin 2010 (online über die UB verfügbar).
Prüfungsstoff
Die genaue Kenntnis mindestens eines größeren Primärtextes wird erwartet. Genauere Angaben zu den vorausgesetzten Primärtexten folgen in der Vorlesung.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Die in der Vorlesung vermittelten Kenntnisse und Inhalte, angemessene Kenntnis der behandelten Primärtexte. Zum erfolgreichen Bestehen der Klausur ist sowohl im ersten wie im zweiten Aufgabenkomplex mindestens ein ‚genügend‘ (=50% der möglichen Punkte) erforderlich.
Schriftliche Beiträge aller Lehrveranstaltungstypen der SPL 10 können einer automatischen Plagiatsprüfung unterzogen werden; dazu zählen insbesondere Arbeiten der Pro-, Bachelor- und Masterseminarstufe, aber auch Lehrveranstaltungsprüfungen (z.B. Vorlesungsprüfung) und Teilprüfungen (z.B. Zwischentest, 'Hausübungen').
Abkürzungen: ÄdL: Ältere deutsche Sprache und Literatur – DaF/Z: Deutsch als Fremd- und Zweitsprache – FD: Fachdidaktik Deutsch – NdL: Neuere deutsche Literatur – SpraWi: Sprachwissenschaft