Mag. Dr. Isabel Kranz

Isabel Kranz

Neuere deutsche Literatur

Institut für Germanistik
Universitätsring 1
1010 Wien

E-Mail: isabel.kranz@univie.ac.at

Gastprofessur im Sommersemester 2024

Sprechstunde

nach Vereinbarung per Zoom

In Vorbereitung

Isabel Kranz/Joela Jacobs: Kulturwissenschaftliches Handbuch Pflanzen. Stuttgart: Metzler, erscheint im Herbst 2022.

Konzept

Das Handbuch Pflanzen geht von einem Begriff der Kulturwissenschaften aus, der Kultur an Techniken, Räume und Medien zurückbindet, um so nach den jeweiligen historischen und systematischen Grundlagen der Natur/Kultur-Unterscheidung zu fragen. Hierzu wird nach einer Einleitung (I) in Teil II „Von der Morphologie zur Trope“ von der Form einzelner Pflanzenarten und -teile ausgehend nach Denkfiguren des Vegetabilen gefragt. Teil III nimmt den ursprünglich aus den Agrarwissenschaften stammenden Begriff der „Kulturtechniken“ auf, um ihn auf seine pflanzlichen Hintergründe zu befragen und Praktiken mit Pflanzen zu untersuchen, die auf nicht-pflanzliche Bereiche ausgeweitet wurden. In Teil IV stehen „Räume des Wissens“ im Mittelpunkt:  Orte und Architekturen, in denen Pflanzen leben und genutzt sowie untersucht werden. Im Zusammenspiel von Raum und Pflanze entsteht dort faktisches Wissen ebenso wie Fiktionen, die das kulturelle Imaginäre in besonderer Weise geprägt haben. Teil V untersucht „Muster und Modelle“ von Pflanzen, die als ästhetische Objekte neues Wissen sowohl über die Welt der Flora als auch über die zum Einsatz gebrachten künstlerisch-medialen Techniken generieren.

Bereits erschienen

»Zur Poetik der Pflanzennamen in der Botanik: Carl von Linné«. In: Poetica: Zeitschrift für Sprach- und Literaturwissenschaft, 50 (2019): 96–118.

Themenheft Das literarische Leben der Pflanzen: Poetiken des Botanischen, hg. mit Joela Jacobs, Literatur für Leser 40:2 (2017; erschienen im August 2019).

Isabel Kranz ist Postdoktorandin am Institut für Germanistik der Universität Wien. Nach ihrem Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaft und der Nordamerikastudien an der Freien Universität Berlin hat sie an der Universität Erfurt mit einer Dissertation zu Walter Benjamins Passagenarbeit promoviert; es folgten Mitarbeiterinnenstellen in Erfurt und an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. In ihrem Habilitationsprojekt Literarische Botanik: Pflanzen als Wissensfiguren, 1700 bis 2000 untersucht sie Verbindungen zwischen den Geistes- und Naturwissenschaften durch die Lektüre unterschiedlicher „Blumensprachen“. Gemeinsam mit Joela Jacobs ist sie Mitbegründerin des Literary and Cultural Plant Studies Network.

Forschungsschwerpunkte

Literatur- und kulturwissenschaftliche Pflanzenstudien, Walter Benjamin, Medien der Geschichtsschreibung, Zukunftsliteratur, Theorien des Details, Memoir writing

Curriculum vitae

seit 07/2021 Marie-Jahoda-Stipendiatin der Universität Wien

03–06/2021 Research Fellow am Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften/Kunstuniversität Linz in Wien

09/2016–02/2021 Leiterin des Projekts »Literarische Botanik. Pflanzen als Wissensfiguren, 1700 bis 2000« (Habilitation) am Institut für Germanistik, Universität Wien, gefördert von der Fritz Thyssen Stiftung für Wissenschaftsförderung

03–08/2016 Lehrbeauftragte am Institut für Germanistik, Universität Wien

05/2014–03/16  Postdoktorandin am DFG-Graduiertenkolleg »Funktionen des Literarischen in Prozessen der Globalisierung«, Ludwig-Maximilians-Universität München

01/2010–03/14  wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Universität Erfurt, und wissenschaftliche Koordinatorin des DFG-Graduiertenkollegs
»Mediale Historiographien«, Universitäten Weimar/Erfurt/Jena

18.04.2011 Verleihung des Doktorgrades der Philosophie, Universität Erfurt

01/2009–06/10  wissenschaftliche Koordinatorin der interdisziplinären Arbeitsgruppe »Funktionen des Bewusstseins« an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften

21.12.2009 Abschluss des Promotionsverfahrens, Dissertationstitel: »Raumgewordene Vergangenheit«: Walter Benjamins Poetologie der Geschichte
Gutachter: Prof. Dr. Bettine Menke, Prof. Dr. Winfried Menninghaus

2005–09 Promotionsstudium, Universität Erfurt

25.08.2003 Magister Artium, Freie Universität Berlin

 

Forschungsaufenthalte und Stipendien

05–06/2014 Visiting Scholar beim FWF-Projekt „Tropical Botany in Exile“ an der Universität Wien

06/2012 Karl-Ferdinand-Werner Fellowship am Deutschen Historischen Institut (DHI), Paris

01–06/2008 Christoph-Martin-Wieland-Promotionsstipendium der Universität Erfurt

2005–07 Stipendiatin am DFG-Graduiertenkolleg „Mediale Historiographien“ an den Universitäten Weimar/Erfurt/Jena

2006 zweimonatiges Kurzstipendium des Deutschen Akademischen Auslandsdienstes (DAAD), Bibliothèque Nationale de France, Paris
Teilnahme am Paris Program in Critical Theory der Northwestern University, USA, unter der Leitung von Prof. Dr. Samuel Weber

2003–04 Visiting Scholar an der Yale University, USA

2001 sechswöchiges Stipendium der School of Criticism & Theory an der Cornell University, USA

10/1998–05/99 Erasmus-Stipendium an der Université Charles de Gaulle Lille III, Frankreich

 

Esteem Factors

Herausgeberin von Kulturwissenschaftliches Handbuch: Pflanzen (gemeinsam mit Joela Jacobs), Metzler Verlag, in Vorbereitung für 2021

Mitgliedschaft in: Deutscher Hochschulverband (DHV), Deutsche Gesellschaft für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (DGAVL), Alumni-Vereinigung des Peter Szondi-Instituts für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Freien Universität Berlin e. V., International Walter Benjamin Society (IWBS), Arbeitskreis Kulturanalyse Wien (AKA)

10/2016–01/18 Mentee des FEMAC: Career Development Programme for Female Academics, Universität Wien

10/2014–03/16  Mentee des LMUMentoring-Programms, Ludwig-Maximilians-Universität München

zahlreiche »Science to Public«-Aktivitäten wie z. B. Interviews mit Ö1 und dem Deutschlandfunk, Katalogbeiträge, Expertinnenführung in Museen und botanischen Gärten

Publikationsverzeichnis

Monographien

Sprechende Blumen. Ein ABC der Pflanzensprache. Band 11 der Reihe Naturkunden, hg. von Judith Schalansky. Berlin: Matthes & Seitz, 2014.

»Raumgewordene Vergangenheit«. Walter Benjamins Poetologie der Geschichte. München: Wilhelm Fink, 2011.

 

Herausgeberschaften

Das literarische Leben der Pflanzen: Poetiken des Botanischen, hg. mit Joela Jacobs, Literatur für Leser 40:2 (2017, erschienen im August 2019).

Was wäre wenn? Alternative Gegenwarten und Zukunftsprojektionen um 1914. Paderborn: Wilhelm Fink, 2017.

Floriographie: Die Sprachen der Blumen, hg. gemeinsam mit Alexander Schwan und Eike Wittrock. Paderborn: Wilhelm Fink, 2016.

Goofy History. Fehler machen Geschichte, hg. von Butis Butis. Weimar: Böhlau, 2009.

Stehende Gewässer: Medien der Stagnation, hg. von Butis Butis. Berlin/Zürich: Diaphanes, 2007.

Versions of Modernist Fiction: Henry James and Vladimir Nabokov. John F. Kennedy-Institut für Nordamerikastudien, FU Berlin, 2005.

 

Artikel in Zeitschriften

»Slowly unfolding«. In: Antennae. The Journal of Nature in Visual Culture 51 (Sommer 2020): 22–37.

»Zur Poetik der Pflanzennamen in der Botanik: Carl von Linné«. In: Poetica: Zeitschrift für Sprach- und Literaturwissenschaft, 50 (2019): 96–118.

»Ich-Kreise um meinen Garten«. In: Merkur. Deutsche Zeitschrift für europäisches Denken 72:831 (2018): 75–83.

»Die Tropen als Tropen: Die Rolle der Botanik in Mona Lisa Steiners autobiografischen Schriften«. In: L’Homme. Europäische Zeitschrift für feministische Geschichtswissenschaft 27:2 (2016): 119–126.

»Presque une féerie: Le roman de Pierre Loti Madame Chrysanthème (1887)«. In: Lendemains. Études comparées sur la France, Sonderheft »La féerie autour de 1900 – une figure de la modernité?«, hg. von Jörg Dünne und Gesine Hindemith. Tübingen: Narr, 2014: 19–32.

»Medium und Genre. Panoramatische Literatur als historiographisches Material in Walter Benjamins Passagenarbeit«. In: Interférences Littéraires/Literaires interferenties 8  (Mai 2012), hg. von Nathalie Preiss and Valérie Stiénon, Croqués par eux-mêmes: La société à l’épreuve du panoramique.

 

Beiträge in Sammelbänden

»Zur Poetik des Gartenbuchs nach Barbara Frischmuth«. In: »Ich schreibe, also bin ich.« Schreibweisen bei Barbara Frischmuth, hg. v. Anna Babka, Peter Clar und Silvana Cimenti. Wien: Sonderzahl, 2019: 203–220.

»The Language of Flowers in Botany and Popular Culture«. In: The Language of Plants: Science, Philosophy, Literature, and Cinema, hg. von Patricia Vieira, John Ryan und Monica Gagliano. Minneapolis, MN: U of Minnesota P, 2017: 193-214.

»Vom Austesten der Genregrenzen. Barbara Frischmuths autobiographische Gartenliteratur«. In: »Im Liegen ist der Horizont immer so weit weg« – Grenzüberschreitungen bei Barbara Frischmuth, hg. von Anna Babka und Peter Clar. Wien: Sonderzahl, 2016: 26–38.

»Sprache ohne Worte, Welt ohne Medien. Die Blumensprache als nostalgischer Code«. In: Floriographie: Die Sprachen der Blumen, hg. gemeinsam mit Alexander Schwan und Eike Wittrock. Paderborn: Wilhelm Fink, 2016: 133–147.

»Einleitung«. In: Floriographie: Die Sprachen der Blumen, hg. gemeinsam mit Alexander Schwan und Eike Wittrock. Paderborn: Wilhelm Fink, 2016: 9–32.

»Über die günstigen Erfolge der Wechselbefruchtung. Adaption und Adaptation«. In: Les Intraduisibles/Unübersetzbarkeiten: Sprachen, Literaturen, Medien, Kulturen/Langues, Littératures, Médias, Cultures, hg. von Jörg Dünne, Martin Jörg Schäfer, Myriam Suchet und Jessica Wilker. Paris: Collection du CéP, Editions des Archives contemporaines, 2013: 355–369.

»Die stumme Sprache der Blumen: Selamographie in Pixerécourts Les Ruines de Babylone, ou le Massacre des Barmécides (1810)«. In: Das Melodram. Ein Medienbastard, hg. von Bettine Menke, Armin Schäfer und Daniel Eschkötter. Berlin: Verlag Theater der Zeit, 2013: 75–95.

»Der Abdruck. Ein archäologisch-historiographischer Begriff bei Walter Benjamin«. In: Literatur der Archäologie: Materialität und Rhetorik im 18. und 19. Jahrhundert, hg. von Jan Broch und Jörn Lang. München: Wilhelm Fink, 2012: 106–129.

»Blumenseelen: Botanik, Sprache und Weiblichkeit um 1850«. In: Re-Animationen: Szenen des Auf- und Ablebens in Kunst, Literatur und Geschichtsschreibung, hg. von Ulrike Hanstein, Anika Höppner und Jana Mangold. Weimar: Böhlau, 2012: 93–114.

»›Parlor oceans‹, ›crystal prisons‹. Das Aquarium als bürgerlicher Innenraum«. In: Ambiente. Das Leben und seine Räume, hg. von Thomas Brandstetter, Karin Harrasser und Günther Friesinger. Wien: Turia & Kant, 2010: 155–174.

»Die Ruinen der Zukunft. (Fehl)Archäologie und nationales Selbstbild bei Alfred Franklin, Léo Claretie und Albert Speer«. In: Goofy History. Fehler machen Geschichte, hg. von Butis Butis. Weimar: Böhlau, 2009: 107–129.

»›Strange peril in either shape‹: Monströsität und Allegorie in Nathaniel Hawthornes ›Rappaccini’s Daughter‹ (1844)«. In: Monströse Ordnungen und Schwellenfiguren, hg. von Achim Geisenhanslüke und Georg Mein. Bielefeld: transcript, 2009: 439–460.

»Zur Felsengrotte im Heimaquarium«. In: Stehende Gewässer: Medien der Stagnation, hg. von Butis Butis. Berlin/Zürich: Diaphanes, 2007: 249–260.

»The Notion of Detail in Henry James and Vladimir Nabokov – ›The Solidity of Specification‹ versus ›The Torrent of Details‹«. In: Versions of Modernist Fiction: Henry James and Vladimir Nabokov, hg. von Isabel Kranz. John F. Kennedy-Institut für Nordamerikastudien, FU Berlin, 2005: 41–65.

 

Rezensionen

»Kultivierung der Kulturtheorie. Die Pflanze als Wissensfigur«. Rezension zu: Benjamin Bühler/Stefan Rieger: Das Wuchern der Pflanzen. Ein Florilegium des Wissens. Frankfurt/M.: Suhrkamp, 2009. In: IASLonline, 26. Januar 2013.

»Good fences make good neighbors‹: Fabio Durão rettet die Literatur vor ihren Interpreten«. Rezension zu: Fabio Akcelrud Durão: Modernism and Coherence. Four Chapters of a Negative Aesthetics. Frankfurt/M. u. a.: Peter Lang, 2008). In: IASLonline, 01. April 2011.

»Sehnsucht nach Klarheit«: Christian J. Emden will Benjamin für Historiker erschließen«. Rezension zu: Christian J. Emden: Walter Benjamins Archäologie der Moderne. Kulturwissenschaft um 1930. München: Wilhelm Fink, 2006. In: IASLonline, 23. August 2007.

 

Katalogbeiträge u. ä.

»Sprache der Pflanzen: Entdeckte Geheimnisse, geteiltes Wissen«. In: Von Pflanzen und Menschen: Leben auf dem grünen Planeten, hg. von Kathrin Meyer und Judith Elisabeth Weiss im Auftrag des Deutschen Hygiene-Museum Dresden. Göttingen: Wallstein, 2019: 86–90.

»Blumen als Zeichen der Freundschaft«. In: Freundschaft: Das Buch, hg. von Daniel Tyradellis. Berlin: Matthes & Seitz, 2015: 234–242.

»Jeansblume: Die proletarische Schwester«. In: Denimpop: Jeansdinge lesen, hg. von Katharina Hohmann und Katharina Tietze. Berlin: Merve, 2013: 93–100.

»Sammler, Bürger, Regenschirme: Walter Benjamin über Honoré Daumier«. In: »Daumier ist ungeheuer!« Gemälde, Zeichnungen, Graphik, Bronzen von Honoré Daumier, hg. von der Stiftung Brandenburger Tor. Berlin: Nicolai, 2013: 78–83.

»Luftmeere und Salonozeane«. In: mare 76 (Oktober/November 2009): 42–43.

»Aquatische Sehnsucht«. In: Berliner Gazette, 14. Januar 2009.

 

Übersetzungen aus dem Englischen

Barnes, Peter. Sein oder Nichtsein (To Be or Not to Be). Leipzig: Arthaus, 2005.

Forgacs, David. Rom, offene Stadt (Roma città aperta). Leipzig: Arthaus, 2005.

 

Übersetzung ins Englische

Bettine Menke. »Holes and Excesses: On Wit and the Joke in Kleist’s ›Anecdote from the last war‹«. In: Modern Language Notes 122 (2007): 647–664 (gemeinsam mit Karsten Schoellner und Tove Holmes).

 

Lektorat

Genette, Gérard: Die Erzählung, aus dem Französischen von Andreas Knop, mit einem Vorwort versehen und herausgegeben von Jochen Vogt, durchgesehen und korrigiert von Isabel Kranz. München: Wilhelm Fink, 2010.

Aktivitäten

Lehrveranstaltungen 2024S

Lehrveranstaltungen 2023S

Lehrveranstaltungen 2022W

Alle bisherigen Lehrveranstaltungen im Vorlesungsverzeichnis