Analogue Humanities? Das Handwerk der Geisteswissenschaften im Digitalzeitalter

Zur Verhältnisbestimmung von Analogem und Digitalem in den Literatur-, Kunst-, Sozial- und Kulturwissenschaften

Universität Wien, Alte Kapelle am Campus, 1.7.-2.7.2022

Längst ist unabweislich geworden, dass wir in einer digitalen Kultur leben. Nicht allein das Alltagsleben, auch die wissenschaftliche Arbeit ist in einer Weise davon geprägt, die es fragwürdig werden lässt, nur einen – mittlerweile fest etablierten – Teilbereich davon als ‚Digital Humanities‘ zu bezeichnen. Angesichts dieser Nähe stellt die Konferenz die Frage nach dem Verhältnis von digitalen und ‚traditionellen‘ Geisteswissenschaften. Zu fragen ist dabei insbesondere, worin sie sich unterscheiden, ob sie etwa andere Methoden anwenden, andere Gegenstände bearbeiten oder andere Heuristiken zugrunde legen und wie deren Mischungsverhältnisse und Überlappungszonen beschaffen sind. Dabei soll versuchsweise auch Perspektive der Unterscheidung umgekehrt und die Frage zumindest stärker konturiert werden, ob und in welcher Weise es komplementär zu den digitalen Geisteswissenschaften tatsächlich ‚Analogue Humanities‘ gibt. Es geht daher zum einen um die praxeologische Musterung gegenwärtiger Arbeitsweisen und ihrer diskursiven Voraussetzungen, zum anderen um die Frage, welche bisher latenten theoretisch-methodischen Probleme durch die neuen Forschungszugänge virulent werden. Auf dieses Weise figurieren die ‚Digital Humanities‘ gleichsam als Reflexionsfigur, durch die aus philosophischer, medienwissenschaftlicher, soziologischer, historischer und literaturwissenschaftlicher Perspektive die Rolle der ‚Geisteswissenschaften‘ im Digitalzeitalter erkundet wird.

Gäste sind herzlich willkommen.
Um Voranmeldung unter daniel.ehrmann@univie.ac.at wird gebeten.

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