Gastvortrag von Mandira Halder
Universität Genf und Universität Helsinki
Datum: Mittwoch, 13.11.2024
Uhrzeit: 13:15-14:45
Ort: Kolingasse 14-16, Seminarraum 5, EG00
Organisation: Univ.-Prof. Dr. Karen Schramm
Dieser Workshop soll Master-Studierenden im Fach Deutsch als Fremd-und Zweitsprache einen methodenübergreifenden Ansatz zur Suche nach „Meta-Inferenzen“ (Johnson, Ongwuegbuzie, & Turner, 2007) vorstellen, um die komplexen Realitäten mehrsprachiger Forschungsteilnehmer:innen zu erfassen. In dem ersten Teil des Workshops wird eine allgemeine Einführung in drei Forschungsmethoden gegeben, nämlich geschlossene Fragebögen, halbdirekte Interviews und Unterrichtsbeobachtungen. Es werden in diesem ersten Teil auch einige ethische Fragen behandelt, die sich in den Phasen des Forschungsprozesses ergeben, sowie die Beziehung zwischen Forscher:innen und Teilnehmenden und die Position der Forscher:innen. Der Workshop konzentriert sich hauptsächlich auf typische Unterschiede zwischen diesen Methoden in Bezug auf passende Forschungsgegenstände, Geltungsanspruch, Reichweite oder Verallgemeinerungspotenzial. Durch die Triangulation dieser verschiedenen Datenquellen, z. B. Fragebögen, Interviews und Unterrichtsbeobachtungen, erhalten die Studierenden einen Überblick über die Vor- und Nachteile der einzelnen Methoden. Dies ermöglicht es ihnen, Erkenntnisse zu sammeln, um fundierte Entscheidungen über eine oder mehrere Forschungsmethoden zu treffen, während sie Daten für ihre Forschung im Zusammenhang mit ihren Masterarbeiten sammeln können. Zwei Kodierungsverfahren (Saldaña, 2016) und eine Synopse (Cordeiro, Ronveaux, & GRAFE, 2009) als rekonstruktive Methode zur Zusammenfassung von Unterrichtsbeobachtungssequenzen werden ebenfalls vorgestellt und diskutiert. In dem zweiten Teil des Workshops wird die Interpretation einiger Datenproben durch Kodierung und Rekonstruktion aus Fragebögen, Interviews und Beobachtungsprotokollen diskutiert und veranschaulicht. Die Teilnehmenden können auch spezifische Fragen und Probleme im Zusammenhang mit ihren Qualifikationsprojekten ansprechen.
Cordeiro, G. S., Ronveaux, C., & GRAFE, é. (2009). Recueil et traitement de données. In B. Schneuwly & J. Dolz (Eds.), Les objets enseignés en classe de français (pp. 77-90). Presses Universitaires de Rennes.
Johnson, R. B., Ongwuegbuzie, A. J., & Turner, L. A. (2007). Towards a definition of Mixed Methods Research. Journal of Mixed Methods Research, 1(2), 112-133. https://doi.org/10.1177/1558689806298224
Saldaña, J. (2016). The Coding Manual for Qualitative Researchers (J. Saldaña, Ed. 3e ed.).
Mandira Halder, PhD (Universität Genf, Schweiz), ist Postdoktorandin, deren Arbeit zum Thema „Schwedisch als Zweitsprache für nicht-weiße Migrantenschüler:innen in einem schwedischen Minderheitskontext in Finland: ein alternativer Weg zur Zugehörigkeit?“ von der Svenskaliteratursällskapet i Finland (Gesellschaft für schwedische Literatur in Finnland) finanziert wird. Ihre Doktorarbeit in den Erziehungswissenschaften befasste sich mit der Mehrsprachigkeit von angehenden Lehrenden und Deutsch als Zweit-/Fremdsprache in der französischsprachigen Schweiz.